Blaues Haus

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Blaues Haus am Lennéplatz nach der Sanierung
Blaues Haus am Lennéplatz während der Sanierung
Blaues Haus am Carolaplatz (unten Mitte), Luftaufnahme 2005
Abriss des „Blauen Hauses", März 2012

In Dresden gibt bzw. gab es drei Gebäude, die im Volksmund „Blaues Haus“ genannt werden oder wurden: eins am Lennéplatz in der Nähe des Zoos, ein weiteres am Carolaplatz in der Neustadt und das dritte auf dem TU-Gelände an der August-Bebel-Straße. Außerdem steht in Langebrück ein blau angestrichenes Privathaus.

[Bearbeiten] Blaues Haus am Lennéplatz

Das achtgeschossige Bürogebäude am Lennéplatz (Gerhart-Hauptmann-Straße 1) mit Galeriegeschoss und speziellem Empfangsgebäude beherbergte zu DDR-Zeiten das Zentrale Forschungsinstitut für Arbeit (ZFA) und wurde in den Jahren 1958 bis 1960 nach Plänen der Architekten Alfred „Fred“ Gottfried (federführend) und Georg Wolf als Stahlbeton-Skelettmontagebau errichtet. Es gilt als Vertreter der Nachkriegsmoderne und steht unter Denkmalschutz. Die Bezeichnung „Blaues Haus“ gab der Volksmund dem Gebäude wegen der kräftig-blauen Fliesen an der Fassade. Markant außerdem: Die Treppe ist dreieckig. Ursprünglich hatte jede Etage des Treppenhauses eine andere Farbe: Der recht dunkle Ton im Erdgeschoss wurde nach oben hin in jedem Stockwerk heller.

Nach der Wende 1989/90 hatte kurzzeitig das Arbeitsamt seinen Sitz im „Blauen Haus“.[1] 2012/13 wurde das Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut. Die nicht tragenden Wände zwischen den früher neun Quadratmeter kleinen Büros wurden entfernt. So entstanden 68 Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 50 bis 65 Quadratmetern. An der Fassade wurden Balkons angesetzt und die kaputten blauen Fassadenfliesen entfernt. Nun erinnern blaue Farbfelder an die einstige Gestaltung. Auch der historische Speisesaal im Dachgeschoss, der mit gelb-weißen Keramikfliesen an runden Säulen und filigranen Lampen ausgestattet war, wurde wegen seines maroden Zustandes nicht erhalten und zu Wohnungen umgebaut. Das freistehende Dach über der Haupteingangstreppe wurde allerdings ebenso erhalten wie die rechteckige Schmucksäule im Foyer. Sie ist mit Fliesen aus Meißner Porzellan in Rot-, Blau- und Weißtönen gestaltet. Am Fuß der Säule sind die gekreuzten Schwerter und die Inschrift „E.G. Clauß“ aufgemalt.[2]

Am zum Haus gehörigen benachbarten Flachbau befindet sich ein Sgraffito des Dresdner Künstlers Dietmar Gubsch. Er schuf es im Jahr 1967, noch als Student an der Akademie der bildenden Künste. 46 Jahre später, 2013, restaurierte der Künstler selbst sein Werk (siehe Bild).

[Bearbeiten] Blaues Haus am Carolaplatz

Das „Blaue Haus“ war ein Plattenbau aus DDR-Zeiten und stand am Carolaplatz. Der Zehngeschosser wurde von 1963 bis 1965 erbaut und beherbergte einen Teil der Pädagogischen Hochschule. Nach der Wende nutzte die Polizeidirektion Oberes Elbtal/Osterzgebirge den blauen Plattenbau, anschließend stand er einige Zeit leer. Anfang 2012 wurde das Gebäude durch die Leipziger Firma Reinwald den Bau ab. Die Kosten dafür betrugen knapp zwei Millionen Euro. Der Abriss „war seinerzeit Voraussetzung dafür, dass die Baugenehmigung für das benachbarte Innen- und Wirtschaftsministerium erteilt wurde“. Auf der entstehenden Freifläche will das Land Sachsen einen Parkplatz einrichten, auf dem Mitarbeiter und Besucher des Regierungsviertels ihre Fahrzeuge abstellen können.[3]

[Bearbeiten] Blaues Haus der Universität

August-Bebel-Straße

Das „Blaue Haus“ der TU Dresden ist ein Bürogebäude an der August-Bebel-Straße 30 (Haus 116) und beherbergt das Institut für Geschichte.

[Bearbeiten] Blaues Haus in Langebrück

In der Kirchstraße in Langebrück hat ein Hausbesitzer sein Haus blau angestrichen. Es gibt Befürworter und Gegner zu dieser Farbe. Auch die Sächsische Zeitung berichtete darüber (SZ vom 26. März 2014).

[Bearbeiten] Quellen

  1. Information von Mathias Körner, GoBI, am 29.12.2012
  2. Informationen vom Tag des offenen Denkmals, 8.9.2013
  3. Sächsischer Bote, 14.3.2012, S. 1

[Bearbeiten] Weblinks

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