Café Toscana

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Toscana, Innenraum 1968
Toscana innen 2024
Kuchen lecker

Das Café Toscana gehört zu den ältesten Cafés der Stadt Dresden. Es befindet sich im denkmalgeschützten Eckhaus am Schillerplatz/Ecke Fährgäßchen in Blasewitz, unmittelbar am Blauen Wunder.

[Bearbeiten] Geschichte

Eröffnet wurde das Café 1897 als Kaffeeausschank und eine Kaffeerösterei durch Friedrich Louis Köhler, der das damals neu gebaute Eckhaus gekauft hatte. Es ist somit zwei Jahre jünger als das ebenso berühmte Kaffee Winkler am Körnerplatz (1895) (heute: Bäckerei Wippler), direkt an der damaligen „König-Albert-Brücke“ (heute: Blaues Wunder). Die Brücke war erst vier Jahre zuvor fertiggestellt worden. Ab 1901 tauchte das Kaffeehaus erstmals mit dem Namen „Café Toscana“ auf. Die einstige Erzherzogin von Österreich und Gattin des Sächsischen Kronprinzen Friedrich August III. von Sachsen, Luise von Toscana, war damals Stammgast des Cafés, – daher der heutige Geschäftsname. So benannt hat das Café der Konditormeister Hugo Zimmermann, der 1906 den Laden übernahm und um eine Backstube erweiterte. In den DDR-Jahrzehnten führte Besitzer Anders das Café Toscana. Er hatte allerdings mit Güterknappheit und der sich verschlechternden Bausubstanz zu kämpfen. Nach der Eierskandal-Inszenierung musste die Familie Anders sich mit der Handelsorganisation (HO) arrangieren. Hier sind Ähnlichkeiten mit dem Kaffee Winkler vom Körnerplatz zu erkennen.

Ab diesen Zeitpunkt wurde das Vorzeige-Café auf Verschleiß gefahren. Die hauseigene Backstube (eine Etage tiefer) musste geschlossen werden, weil Straßenabwasser in die Backstube (heute: italienisches Restaurant) eindrang. Der Verkaufsraum war spiegelverkehrt (im Vergleich zu heute) angeordnet. Die Verkaufstheke befand sich an der Fensterseite. Die heutigen Fenster waren nicht sichtbar. Das Café betrat man entweder durch den Hausflur Schillerplatz Nr. 7, dann 1. Türe rechts, oder durch die noch heute vorhandene Drehtür. So konnte zum Beispiel der Wintergarten nicht mehr genutzt werden. 1989 schloss das Café komplett. 1992 übernahm die Familie Eisold das Café Toscana, sanierte das gesamte Gebäude und baute einen Wintergarten an. Sie präsentierte das Café in einem Wiener Charme, was gut von der Bevölkerung angenommen wurde. Von Ende Juni bis voraussichtlich September 2016 wird das Café erneut umgebaut.[1] Nach erneutem Umbau und Anbau einer Terrasse/Balkon (2017) präsentiert sich das Café Toscana in einem neuen Ambiente.

Am 1. Juli 2021 kamen viele Gäste mit Blumen, um die Wiedereröffnung nach der Corona-Pause und dem neuen Geschäftsführer Herr Clemens Eisold (Genuss-Manufaktur GmbH), Sohn von der Firma Eisold KG Radeberg, zu beglückwünschen. Somit wird das Café in Familienbesitz in der dritten Generation weitergeführt.

[Bearbeiten] Literatur

"Die Dresdner Eierschecke gibt es außerhalb Sachsens nur ersatzweise und innerhalb Sachsens nirgends so gut, wie im Café Toscana.“ - schreibt der Schriftsteller Martin Walser in „Die Verteidigung der Kindheit“. Roman, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991.

[Bearbeiten] Adresse und Erreichbarkeit

Café Toscana
Schillerplatz 7
01309 Dresden
Telefon: (03 51) 3 10 07 44

Straßenbahn Linien 6 und 12 sowie Buslinien 61, 63, 65 und 84, jeweils bis Haltestelle Schillerplatz

[Bearbeiten] Fotos

[Bearbeiten] Quellen

  1. Stephan Zwerenz: Umbauarbeiten im Café Toscana am Blauen Wunder. In: DNN 30.7.2016

[Bearbeiten] Weblink

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