Eugen Bracht

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Eugen Bracht

Eugen Bracht (* 3. Juni 1842 in Morges am Genfer See; † 15. November 1921 Darmstadt) war ein bekannter Landschaftsmaler und langjähriger Professor an der Kunstakademie Dresden.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Der Sohn deutscher Eltern kam 1857 aus der Schweiz nach Darmstadt, wo er von Tiermaler Carl Friedrich Frisch und Galeriedirektor Karl Ludwig Seeger die erste künstlerische Ausbildung erhielt. Auf Veranlassung Johann Wilhelm Schirmers widmete er sich ab 1859 an der Kunstschule in Karlsruhe der Malerei. 1861 ging er nach Düsseldorf und arbeitete dort unter Hans Fredrik Gudes Leitung. 1864 kam Bracht erstmals nach Dresden, um auf einer akademischen Kunstausstellung seine Partie aus Weesen in der Schweiz vorzustellen. Im selben Jahr unterbrach er jedoch seine Malerlaufbahn, um Kaufmann zu werden, und trat in ein belgisches Handelshaus ein. Ab 1870 führte er in Berlin ein eigenes Geschäft.

1875 kehrte Bracht zur Kunst zurück, zeigte auf der Dresdner akademischen Kunstausstellung seine Mitteldeutsche Gebirgslandschaft und ließ sich in Karlsruhe nieder, wo er zumeist landschaftliche Motive aus der Lüneburger Heide behandelte. 1880 unternahm er eine Reise nach Syrien und Palästina, 1882 wurde er als Lehrer der Landschaftsmalerei an die Berliner Kunstakademie berufen. 1889 erhielt er die große goldene Medaille der Berliner Ausstellung. 1895 heiratete Bracht, nachdem er seine erste Ehefrau verloren hatte, die 26 Jahre jüngere Toni Becker, eine Jugendfreundin der Zarin Alexandra.[1]

1901 wurde Bracht in der Nachfolge von Friedrich Preller d.J. als Professor an die Kunstakademie in Dresden und als Mitglied des Akademischen Rates berufen und zum Geheimen Hofrat ernannt.[2] Zu dieser Zeit wohnte er in der Franklinstraße 11, II. Stock.[3] Er lehrte in Dresden bis 1919 Landschaftsmalerei (Meisteratelier), malte aber auch Industrieansichten. Zu seinen Schülern gehörten Gerhard Gisevius, Georg Hänel, Hans Hartig, Willi Ter Hell, Ernst Kolbe und Gustav-Adolf Schreiber.[4] Otto Altenkirch war mit Bracht schon aus Berlin gekommen. 1903 begannen die jährlichen Studienfahrten der Brachtklasse ins Zollhaus Bieberstein bei Siebenlehn an der Freiberger Mulde.[5] Seit 1905 war Bracht Mitglied der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS.[6] Die Eugen-Bracht-Straße trägt heute seinen Namen.

[Bearbeiten] Werke

Der Königstein, 1907
Marie Bracht geb. Dreuer, 1880

Zu Brachts bekanntesten Bildern mit Lüneburg-Motiven zählen: Hünengrab in der Heide (1877), Heidelandschaft (1879), Heideschäfer (1879), Morgendämmerung im Hochmoor, Septembermorgen auf der Heide (1879). Es folgten: Die Abenddämmerung am Toten Meer (Berliner Nationalgalerie) und der Sinai, 1883 zusammen mit A. v. Werner das Panorama der Schlacht bei Sedan. Von seinen späteren Werken sind der Abend auf der Sinaihalbinsel (1886), das Gestade der Vergessenheit (1889), das Matterhorn (1890), Hannibals Grab (1893), das Kap Arcona (für den Lesesaal des Reichstagsgebäudes), am Heidehügel (Museum Magdeburg), der Heidebach (Provinzialmuseum Königsberg) und ziehende Wolken (Kunsthalle Karlsruhe) hervorzuheben. Außerdem hat Bracht zahlreiche Stimmungslandschaften nach Motiven aus der Mark Brandenburg gemalt.

In Dresdner Galerien befinden sich:[7]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Lotte Hoffmann-Kuhnt: Briefe der Zarin Alexandra von Russland: An ihre Jugendfreundin Toni Becker-Bracht. BoD – Books on Demand, 2009, ISBN 3837098842
  2. Manfred Altner: Dresden: von der königlichen Kunstakademie zur Hochschule für Bildende Künste, 1764-1989. Verlag der Kunst, 1990, S. 220
  3. Adreßbuch für Dresden und seine Vororte 1904
  4. Birte Raabe/Julia Wimmer: Eugen Bracht und seine Schüler. In: Ulrike Wolff-Thomsen, Schloss vor Husum (Hrsg.): Ich muss ja sammeln! Die Kunstsammlung des Malerfreundes, Wagnerianers und Arztes Dr. Paul Wassily (1868-1951) in Kiel, Band 54 von Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte
  5. Otto Altenkirch 1875–1945 Landschaftsmaler
  6. Sitzungsberichte und Abhandlungen, Gesellschaft Isis in Dresden, 1913
  7. Deutsche Fotothek zu Eugen Bracht

[Bearbeiten] Weblinks

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