Johann Aloys Miksch

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Johann Aloys Miksch

Johann Aloys Miksch (* 19. Juli 1765 in Georgenthal/Böhmen; † 24. September 1845 in Dresden) war ein berühmter Gesangslehrer.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Miksch erhielt den ersten Musikunterricht von seinem Vater. 1777 kam er in das katholische Kapellknabeninstitut nach Dresden, wo er durch seine Altstimme Aufmerksamkeit erregte und ihm der Kirchensänger Ludwig Cornelius Gesangunterricht erteilte. Im Pianoforte- und Orgelspiel unterwiesen ihn Johann Wilhelm Eckersberg und Christian Gottlieb Binder, im Violinspiel der Kammermusiker Franz Zich.

Nachdem Miksch dem Kapellknabenalter entwachsen war, gab ihm ab 1782 der kurfürstliche Kapellmeister Joseph Schuster Unterricht in der Theorie. 1783 wurde Miksch Vizezeremoniensänger, 1786 Zeremoniensänger bei der katholischen Hofkirchenmusik. Im Besitz einer angenehmen Baritonstimme, wandelte er diese nach und nach in einen Tenor um, da sein Dienst dies verlangte. Dadurch wurde Miksch krank und geriet sogar in Gefahr, seine Stimme ganz zu verlieren. Er nahm nun Unterricht bei dem Kirchensänger und Kastraten Vincenzo Caselli, einem Zögling der Bologneser Schule des Bernacchi. Unter dessen Anleitung entwickelte sich das Gesangstalent von Miksch rasch, so dass er 1797 in die kurfürstliche italienische Oper eintrat. Zu dieser Zeit wohnte er in der Schloßgasse Nr. 332[1]. 1801 wurde Miksch zum Instruktor der Kapellknaben ernannt und widmete sich danach vorwiegend dem Gesangunterricht.[2] Von seinen Schülern sind zu nennen: Wilhelmine Schröder-Devrient, Friederike Funk, Julie Zucker-Haase, Charlotte Veltheim, Klara Wagner, Agnese Schebest, Henriette Wüst, Alfons Zezi, Karl Risse, Anton Mitterwurzer etc. Friedrich Wieck bildete er später zum Gesangslehrer aus.

Seit seiner Jugend arbeitete Miksch zum Zeitvertreib, aber auch zum Geldverdienen zudem als Holzbildhauer, Silhouettenzeichner und geschickter Bossierer in Wachs.[3] Ein Selbstporträt aus dem Jahre 1807 aus dem Besitz der Städtischen Galerie wird heute vermisst.[4]

1820 wurde Miksch auf Carl Maria von Webers Veranlassung zum Chordirektor bei der deutschen Oper ernannt.[5],[6] Ab 1824 verwaltete er auch die königliche Privatmusikaliensammlung. Er komponierte ein Requiem, mehrere Kantaten und Lieder, die jedoch ungedruckt geblieben sind.[7] Miksch war Freimaurer in der Loge Zu den drey Schwerdtern und wahren Freunden.[8] 1831 wurde er pensioniert. Die Familie wohnte Große Frauengasse 379.[9]

[Bearbeiten] Familie

Sein Vater, Wenzel Miksch, war Kantor und Schullehrer in Georgenthal. Sein jüngerer Bruder Adalbert Alexius (* 9.3.1776 St. Georgenthal; † Februar 1814 Dresden) war Oboist der Sächsischen Leibgarde, 1798 Mitglied im kurfürstlichen Orchester und mit der Sängerin Maria Angiolini (1789–1824) verheiratet.[10]

Am 28. Oktober 1788 heiratete Miksch Caroline Wolfgang, die Tochter eines sächsischen Hofbeamten. Sie hatten zwei Kinder, Johannes, Theatersekretär in Dresden, und Marie Anna.[11]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 58
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 795.
  3. Selbstporträt in Wachs bei der Deutschen Fotothek
  4. Selbstbildnis des Chordirektors und Gesanglehrers Johann Aloys Miksch bei lostart.de
  5. Niederrheinische Musik-Zeitung, Volume 12, 16 July 1864
  6. Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866.
  7. Salve, Regina
  8. Michael Lang-Alsvik: Brüder reicht die Hand zum Bunde
  9. Dresdner Adress-Kalender 1831
  10. Eintrag im Oesterreichischen Musiklexikon
  11. Carl Maria von Weber-Gesamtausgabe

[Bearbeiten] Weblinks

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