Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“

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Die Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" am Wettiner Platz
Die Mensa der Musikhochschule
Die Musikhochschule im Jahre ihrer Erhebung 1952 (Blochmannstraße 2)

Die Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" besteht seit 1856. Ihre heutige Adresse ist Wettiner Platz 13 im ehemaligen Wettiner Gymnasium.

[Bearbeiten] Die Musikhochschule heute

An der Musikhochschule belegen etwa 600 Studenten die Fächer Orchestermusik, Gesang, Klavier, Dirigieren/Korrepetition, Komposition-Musiktheorie, Jazz/Rock/Pop, Instrumental- und Gesangspädagogik und Schulmusik sowie im Aufbaustudium auch Alte Musik, Rhythmik/EMP und Kammermusik. Das geschichtsträchtige Domizil in Zentrumsnähe hat sie erst nach der Wende bezogen. 2008 wurde schließlich zur Schützengasse hin ein Erweiterungskomplex mit Unterrichtsräumen, Probebühne, Bibliothek und einem Konzertsaal für 450 Besucher eingeweiht, der mit seiner modernen Architektur einen Kontrapunkt zum Renaissancegebäude des ehemaligen Gymnasiums setzt.[1] Die Wahl von Judith Schinker im Jahre 2015 zur neuen Rektorin in der Nachfolge von Ekkehard Klemm war heftig umstritten.[2]

Das Dresdner Theaterleben bereichert die Musikhochschule durch regelmäßige (öffentliche) Opern-Aufführungen (zumeist im Kleinen Haus). Hier geben Studenten und Absolventen unter der Leitung ihrer Professoren komplexe Proben ihres Könnens, oftmals in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste (Bühnenbild, Ausstattung).[3],[4]

Der Musikhochschule angeschlossen sind:

Sächsisches Landesgymnasium für Musik | Dresdner Kammerchor | Heinrich-Schütz-Archiv | Studio für Elektronische Musik

[Bearbeiten] Geschichte

Die heutige Musikhochschule wurde am 1. Februar 1856 vom Kammermusiker Friedrich Tröstler als privates Konservatorium gegründet. Er verkaufte es 1859 an Friedrich Pudor. Unter dessen Leitung erhielt die Einrichtung 1881 das Prädikat Königliches Konservatorium.[5] Damit hob sie sich unter vielen konkurrierenden privaten Musikschulen im Dresden jener Zeit hervor. 1887 übernahm Heinrich Pudor die Leitung von seinem Vater. Weil Pudor mit seinem Konzept, ausschließlich auf deutsche Musik zu setzen, auf heftige Kritik stieß, verkaufte er das Konservatorium 1890 an Eugen Krantz, der hier schon seit 1869 gelehrt hatte.[6] Die Einrichtung verblieb für 47 Jahre im Besitz von dessen Familie.

Werbung für das Konservatorium (1896)

Um 1895 unterrichteten mehr als 100 Lehrer fast 1000 Schüler. Die Familie Krantz entwickelte das Profil einer Hochschule der Tonkunst mit verbundener Theaterschule und einem staatlichen Musiklehrerseminar. Das Konservatorium trug den Beinamen Hochschule für Musik und Theater.[7] Außerdem wurden Kirchenmusiker ausgebildet und es bestand eine Volksmusikschule. Künstlerischer Leiter war um 1930 Paul Büttner. Der Hauptsitz des Konservatoriums befand sich in der Landhausstraße 11. In der Bautzner Straße, zwischenzeitlich in der Werderstraße und der Haydnstraße[8] sowie später in der Nicolaistraße gab es Zweigstellen.[9]

Unter der Trägerschaft der Stadt Dresden entwickelte das Konservatorium sich zu einer Akademie für Musik, Theater und Tanz. Direktor war in den 1940er Jahren Dr. Meyer-Giesow. Die künstlerische Berufsausbildung umfasste Orchesterschule, Kammermusikklassen, Chorschule, Chormeisterschule, Dirigentenschule, Seminar für Privatmusikerzieher, eine Abteilung für Schulmusik, eine Ausbildungsschule für Berufsschulpflichtige, Opernschule und Opernvorschule, eine Schauspielschule und eine Abteilung für Bühnentänzer und tänzerische Lehrberufe. Der Sitz der Musikakademie befand sich von 1938 bis 1945 Seidnitzer Platz 6.[10]

Emil Leibold erbaute bis 1951 in der Blochmannstraße 2-4 im Stil des sozialistischen Klassizismus mit "Sandstein-Rustika" und "Lisenenarchitektur" ein neues Akademiegebäude mit 21 Unterrichtsräumen. Die Musikakademie wurde am 11. November 1952 zur Hochschule erhoben. Erster Direktor war Karl Laux. Nach sowjetischem Vorbild bestand sie aus einer Musik-Grundschule für 14- bis 18-Jährige, einem Konservatorium mit musikpädagogischem Seminar und einem Institut für Oper und Operette. 1959 erhielt die Hochschule den Namen Carl Maria von Weber verliehen.[11]

[Bearbeiten] Lehrkräfte und Studenten

Dozenten: Theo Adam | Maria Berge | Elfriede Bieber | Margarethe Bohne | Till Brönner | Paul Büttner | Herta-Maria Collum | Heinrich Döring | Felix Draeseke | Katja Erfurth | Martin Flämig | Moritz Fürstenau | Stefan Gies | Ludwig Güttler | John Holloway | Theodor Julius Jaffé | Richard Kaden | Ekkehard Klemm | Curt Krantz | Eugen Krantz | Johannes Krantz | Wilfried Krätzschmar | Friedrich Kummer | Karl Laux | Emil Leonhard | Henri Marteau | Werner Matschke | Ludwig Meinardus | Gustav Adolf Merkel | Emil Naumann | Aglaja Orgeni | Friedrich Pudor | Heinrich Pudor | Eduard Rappoldi | Laura Rappoldi-Kahrer | Adolf Reichel | Jäcki Reznicek | Julius Rietz | Wilhelm Rischbieter | Adolf Julius Rühlmann | Gustav Scharfe | Liesel von Schuch | Eduard Seifert | Günter Sommer | Elisa Stünzner | Friedrich Tröstler | Reinhard Ulbricht | Hermann Vetter | Hans Jürgen Wenzel | Franz Wüllner

Ehemalige Studenten: Melitta Otto-Alvsleben | Annamateur | Olaf Bär | Kurt Böhme | Margarethe Bohne | DuoDezim | William Eckardt | Ina-Maria Federowski | Conrad Felixmüller | Veronika Fischer | Brünnhild Friedland | Gustav Gnauck | Ricarda Gnauck | Richard Kaden | Ekkehard Klemm | Eugen Krantz | Wilfried Krätzschmar | Reinhard Lakomy | Florian Mayer | Gerd Natschinski | Heinrich Pudor | Heinz Rennhack | Elisabeth Rethberg | Jäcki Reznicek‎ | Irma Schoenberg | Pulchra Scylla | Peter Schreier | Theo Schumann | Karl Söhle | Günter Sommer | Eckehard Stier | Hermann Vetter | Udo Zimmermann

[Bearbeiten] Quellen

  1. Moderne Architektur für eine Stätte mit langer Tradition
  2. Bernd Klempnow: Die Musikhochschule implodiert. SZ, Ausgabe Bischofswerda, 11.6.2015, S. 8
  3. Inszenierung "Besuch der Alten Dame" - (v. Einem, nach Dürrenmatt) 2005
  4. Inszenierung "La Clemenza di Tito (Mozart) 2005
  5. Das Dresdner Konservatorium, 1904
  6. Waldo Selden Pratt: The history of music: a handbook and guide for students. 1927
  7. Karlheinz Blaschke, Holger Starke, Uwe John: Geschichte der Stadt Dresden: Von der Reichsgründung bis zur Gegenwart. Bd. 3, Theiss, 2006
  8. Adreßbuch für Dresden und Vororte 1904
  9. Adreßbuch für Dresden und Vororte 1932
  10. Adressbuch von 1943/44
  11. Günter Zschacke: Carl Maria von Weber: Romantiker im Aufbruch. Verlag Schmidt Römhild, 1985

[Bearbeiten] Weblinks

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