Robert Schmieder

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Robert Schmieder (* 1811 in Dresden; † nach 1867, vermutlich in Döbeln) gab die Dresdner Abendzeitung heraus.

Schmieder hatte von 1832 bis 1835 in Leipzig Jura studiert und promoviert. Seit dieser Zeit war er mit dem späteren Schriftsteller Robert Heller befreundet. Schmieder übertrug 1834 aus dem Französischen Die Nachtwandlerin für die Bühne. 1836 publizierte er in Dresden das Handbuch der königlich sächsischen Wechselgesetze. Er arbeitete zu dieser Zeit als amtshauptmannschaftlicher Sekretär und wohnte Klostergasse 226.[1] Danach arbeitete Schmieder als Kreisdirektionsassessor und wohnte Webergasse 5.[2] 1841 ließ er sich Vor dem Falkenschlage 8 als Advokat nieder.[3]

1843 kaufte Schmieder die Dresdner Abendzeitung von Theodor Hell. Er machte sie zu einem Satireblatt, das der vorrevolutionären Schriftstellergruppe Junges Deutschland nahe stand, und gewann August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Julius Mosen für eine Mitarbeit.[4] Schmieders Theaterkritiken waren gefürchtet und machten auch vor Karl Gutzkow und Emil Devrient nicht halt. Seine idealisierten Ansprüche führten dazu, dass ihm sogar Verleumdung und Amtsmissbrauch vorgeworfen wurden.[5] 1845 gründete er ein mit der Dresdner Abendzeitung verbundenes Theatergeschäftsbüro. Mit Richard Wagner und Ernst Hähnel stand er in engem Kontakt.[6] Bis 1848 wohnte er An der Frauenkirche 13.[7]

Schmieder verließ Dresden und wurde 1848 am Hamburger Stadttheater angestellt.[8] Später ging er nach Döbeln, wo er als Stadtrat dem Eichamt vorstand und juristische Schriften verfasste.[9],[10] Gleichzeitig gehörte er in verantwortlichen Positionen sächsischen Gewerbevereinen an.

Schmieder hatte durch eine Schussverletzung einen Arm verloren. Sein Sohn Rudolf vertrat eine Hamburger Firma im Königreich Orungu.[11]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Dresdner Adressbuch, 1837
  2. Dresdner Adressbuch, 1841
  3. Dresdner Adressbuch, 1842
  4. Dirk Hempel: Literarische Vereine in Dresden. Kulturelle Praxis und politische Orientierung des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Walter de Gruyter - Max Niemeyer Verlag, Berlin und New York, 2008 (Inhaltsverzeichnis)
  5. Helmut Kirchmeyer: Situationsgeschichte der Musikkritik und des musikalischen Pressewesens in Deutschland: Teil 4. Das zeitgenössische Wagner-Bild. Dokumente 1846 - 1850, Band 3
  6. Carl Friedrich Glasenapp: Das Leben Richard Wagners
  7. Dresdner Adressbuch, 1848
  8. Hermann Uhde: Das Stadttheater in Hamburg, 1827-1877: ein Beitrag zur deutschen Culturgeschichte. Cotta, 1879
  9. Hilfsbuch für Gewerbtreibende, Innungen, Fabrikinhaber, Advokaten, Verwaltungsbeamte, Gewerbeobrigkeiten u.s.w., 1862
  10. Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen, 1867
  11. Bericht des Museums für Völkerkunde in Leipzig, 1874

[Bearbeiten] Weblinks

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