Robert Sterl

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Selbstporträt, 1919
Steineklopferin in der Sächsischen Schweiz
Grabmal in Naundorf
"Die Steinbrecher" 1909

Robert Sterl (* 23. Juni 1867 in Großdobritz, heute Dresden-Dobritz; † 10. Januar 1932 in Naundorf) gehörte zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Impressionismus. Im Unterschied zu Carl Bantzer und Gotthardt Kuehl, den anderen beiden führenden Köpfen der Dresdner Schule, war er jedoch nicht so entscheidend vom französischen Impressionismus geprägt worden.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Sterl stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Steinmetz; und der Sohn blieb sein Leben lang sozialpolitischen Themen gegenüber aufgeschlossen. 1881 wurde er zusammen mit Carl Bantzer an der Dresdner Kunstakademie immatrikuliert.[1] Sterl besuchte die Kunstakademie bis 1888. Sterl lernte hier bei Leon Pohle, Julius Scholtz, Karl Gottlob Schönherr und Wilhelm Walter sowie als Meisterschüler bei Ferdinand Pauwels. Nach 1890 prägten ihn Aufenthalte in der Künstlerkolonie Goppeln nachhaltig im Sinne der Freilichtmalerei und des Impressionismus. 1893 besuchte er Frankreich.

Sterl gehörte der Künstlergemeinschaft Die Mappe, als Gründungsmitglied der Dresdner Sezession 1893 und der Vereinigung Die Zunft an. Von 1896 bis 1904 leitete er eine "Malschule für Damen", 1904 wurde er an die Kunstakademie berufen (Atelier Zirkusstraße 43) und 1906 zum Professor ernannt. Ab 1913 gehörte er der Galeriekommission (später dem Galeriebeirat) an. 1914 übernahm Sterl den Malsaal von Carl Bantzer, 1915 das Meisteratelier von Gotthardt Kuehl. In den Kriegsjahren malte er 1915 an der Westfront in Frankreich und 1917 an der Südfront in den Dolomiten. Nach dem Krieg setzte er sich als Mitbegründer des Künstlerrates für eine Reform des Dresdner Kunstlebens und für die Einführung eines Studentenrates an der Kunstakademie ein. Nach 1923 leitete er die Kunstakademie als Studienprofessor. Zu seinen Schülern gehörten Otto Griebel, Bernhard Kretzschmar, Irmgard Meinhold und Paul Sinkwitz.

Robert Sterl machte sich vor allem als Porträtmaler einen Namen, darunter von Karl August Lingner, Heinrich Ernemann und von bekannten Musikern wie Generalmusikdirektor Ernst Edler von Schuch. Häufige Studienreisen und Wanderungen führten ihn z. B. nach Russland und ins Riesengebirge, aber auch nach Herrnhut. Einige Zeit verbrachte er im hessischen Wittgenborn. Viele seiner bekanntesten Werke zeigen Motive aus der Arbeitswelt und Russland, weswegen ihm auch während der DDR-Zeit Anerkennung zuteil wurde.

Sterl wohnte in Dresden in Altdobritz 13, in der Ostbahnstraße 10 III. (1897), Ostbahnstraße 4 IV. (1899[2]), Schnorrstraße 6 und Hohe Straße 4. In der Josephstraße 3, I. (SG) befand sich in den frühen Dresdner Jahren sein Atelier [3], 1919 kaufte er sein Haus in Naundorf - heute das „Robert-Sterl-Haus“. Zu Lebzeiten war er mit dem Ritterkreuz der 1. Klasse des Albrechtsordens (1913), dem Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens (1918) und der Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig (1927) ausgezeichnet worden.

Ein Jahr vor seinem Tod rief der Maler zusammen mit seiner Frau die "Robert-und-Helene-Sterl-Stiftung" ins Leben. Sie umfasste das Naundorfer Grundstück mit der Grabstätte Sterl sowie das Haus und die Kunstwerke darin. Die Stiftung wurde in der DDR in die Sammelstiftungen des Bezirkes Dresden integriert. 1978 sollte der künstlerische Nachlass aufgeteilt werden (Festung Königstein, Galerie Neue Meister, Kupferstichkabinett). Es bestand sogar die Option, das Haus zum FDGB-Ferienheim umzuwidmen. Um dies zu verhindern, gründete sich ein Freundeskreis, der schließlich Erfolg hatte.[4]

Die Robert-Sterl-Straße in Leubnitz trägt heute den Namen des Malers. Eine Tafel am Malerweg in Naundorf erinnert an Sterl und seine besondere Verbundenheit mit dem Elbsandsteingebirge.[5] Seit 1997 vergeben die Sammelstiftungen des Bezirkes Dresden einen mit 3000 Euro dotierten "Robert-Sterl-Preis" für Meisterschüler der Hochschule für Bildende Künste Dresden.[6]

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Porträts von Robert Sterl

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Kunstakademie Dresden - Studentenordnung 1778-2012, Immatrikulationen im Bereich der bildenden Kunst anhand der archivierten Matrikelbücher der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden
  2. Adreßbuch Dresden 1899, 1. Theil, S. 591.
  3. Adressbuch von 18931893
  4. Zur Geschichte des Freundeskreises "Robert-Sterl-Haus"
  5. Bild zum Malerweg in Naundorf bei flickr.com
  6. Robert-Sterl-Preis der Sammelstiftungen des Bezirkes Dresden

[Bearbeiten] Weblinks

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