Verein zu Rath und That

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Der Verein zu Rath und That koordinierte unter dem Protektorat des sächsischen Königs die verschiedenen wohltätigen Aktivitäten der "höheren Stände" und war bis zur Einrichtung einer staatlichen Armenversorgung 1830 für die öffentliche Wohlfahrt zuständig.

Rath und That wurde am 18. Februar 1803 unter maßgeblicher Mitwirkung führender Dresdner Freimaurer gegründet. Die Initiative ging auf das Jahr 1802 und den Kammerherren von Bose zurück. Zu den aktivsten Mitstiftern gehörte auch Oberhofprediger Franz Volkmar Reinhard. 1810 konstituierte sich der Verein dauerhaft, die Leitung hatten der sächsische Konferenzminister Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf und Oberkonsistorialpräsident Heinrich Victor August Freiherr von Ferber inne.[1] 1823 gründete der Verein in der Hundsgasse eine protestantische Freischule, 1826 erhielt er den Status einer öffentlichen Gesellschaft. Rath und That bewahrte trotz der behördlichen Autorisierung seine Autonomie.[2] Wichtige Führungsfunktionen besaßen in späteren Jahren Bürgermeister Paul Alfred Stübel, Direktor Julius Ambrosius Hülße vom Polytechnikum und Karl Victor Böhmert.[3]

Der Verein finanzierte sich aus Mitgliedsbeiträgen, Vermächtnissen und Spenden. Die Mitgliedsbeiträge waren anfangs gestaffelt. Der Verein unterstützte zeitweilig Bedürftige, vor allem in Form von Hilfe zur Selbsthilfe. Satzungsgemäß (1868) bestand der Auftrag in:

Die Adresse der Schule des Vereins war ab 1847 Josephinenstraße 12. 1877 kam ein Gebäude in der Polierstraße 1 hinzu. 1885 erhielt die Vereinsschule den Status einer öffentlichen Volksschule. Aus wirtschaftlichen Gründen musste sie 1920 aufgegeben werden.

[Bearbeiten] Mitglieder

Christoph Friedrich Ammon | Johann Christoph Arnold | Karl Victor Böhmert | Carl Graf Bose | Carl August Böttiger | Carl Gustav Carus | Heinrich Victor August Freiherr von Ferber | Friedrich Christian Güntz | Julius Hübner | Julius Ambrosius Hülße | Friedrich Adolph Kuhn | Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf | Johann Gottlob von Quandt | Franz Volkmar Reinhard | Christian Heinrich Schumann | Friederike Serre | Friedrich Adolph August Struve | Paul Alfred Stübel | Theodor Winkler

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Karl Spazier: D. Reinhard's Todtenfeier in Dresden. In: Zeitung für die elegante Welt Berlin: Mode, Unterhaltung, Kunst, Theater, Band 12, Verlag Janke, 14.11.1812, S. 228
  2. Josef Matzerath: Der Schritt in die Moderne. Böhlau Verlag Köln Weimar, 2001
  3. Auszug aus dem Dresdner Genossenschaftsregister
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