Diskussion:Alkuin

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] ADB

"So die ziemlich einfachen äußeren Umrisse dieses Gelehrtenlebens, von dessen Entwickelungsgeschichte wir freilich ungemein wenig wissen. Der A., den wir an der Hand seiner Briefe und übrigen Schriften in die Werkstätte seines Geistes begleiten dürfen, ist der gereifte Mann und fast mehr noch der lebenssatte Greis, der ausschließlich der Vorbereitung für das Jenseits lebend, die heidnischen Dichter, an denen seine Jugend sich gefreut hatte, mit Herbe verwirft und Schauspiele als seelenschädlich verdammt. Suchen wir seiner Persönlichkeit näher zu treten, so erscheint er uns vor allem als ein Mann, dessen Beruf ganz und gar in geistig mittheilender Thätigkeit lag, dem daher die umfriedenden Klostermauern der natürlichste Aufenthalt waren. Zart und schwächlich von Natur, Jahre lang durch Kränklichkeit heimgesucht, scheute er den Lärm und die Gefahren des Feldlagers. Eine glückliche Fügung aber, der Scharfblick des größten aller mittelalterlichen Fürsten stellte ihn mitten in einen von hohen Zielen bewegten, mannigfaltigen und glänzenden Hof. Obgleich ohne eigentliches Amt, nur ein „demüthiger Levit“ (d. h. Diaconus), wie er sich stolzbescheiden zu nennen pflegte, erhob ihn das Vertrauen und die Freundschaft seines königlichen Herrn, dem er nur als Freier und nicht um Lohn diente, unter die ersten und vielen nützte seine Empfehlung. Mochten auch andere Gelehrte theils neben, theils nach ihm an derselben Stelle wirken, wie der Langobarde Paulus Diaconus, wie Petrus von Pisa, der Grammatiker, und die Iren Dungal und Dicuil, A. überragt sie alle weit durch Umfang und Erfolg seiner Lehrthätigkeit. Nicht von einer Akademie zur Fortbildung der Wissenschaften darf man sprechen – dieser Begriff paßt schlecht für jene rohe Zeiten, die blos nach Aneignung des überlieferten Stoffes strebten – sondern von einer Schule. A. hielt am Hofe Schule, wie er es vorher in York, nachher in Tours, gethan hat. Um dem Verkehre mit den hochgestellten Schülern und Schülerinnen eine zwanglosere Form zu geben, führte der Meister Beinamen ein, die der Bibel oder dem Alterthume entlehnt waren. Vater Albinus selbst hieß Flaccus (d. i. Horatius), sein Gebieter David oder auch Salomo, dessen Schwester, die fromme Aebtissin Gisla von Chelles, Lucia, Delia und Columba (Rotthrud) sind Königstöchter, die jungfräuliche Guntrada, Karls Geschwisterkind, heißt Eulalia. Zu den nächsten Freunden gehört Karls Eidam, Abt Angilbert von St. Ricquier, der Homer, dessen weltliche Neigungen A. öfter tadelt, ferner Guntradens Bruder Abt Adalhard von Corbie, Antonius genannt, die Erzbischöfe Rikulf von Mainz (Flavius Damoetas), der auch das Schwert zu führen weiß, Richbod von Trier (Macharius), ein allzu eifriger Verehrer des Vergil nach Alkuin’s Ansicht, der ehrwürdige Erzcaplan Hildebald von Köln (Aaron), der Patriarch Paulinus von Aquileja (Timotheus), als Theologe hochangesehen, ein Mitkämpfer gegen Felix, der schwarzhaarige Arno von Salzburg endlich, mit Uebersetzung seines namens Aquila, der Aar, von allen Alkuins Herzen am nächsten stehend. An diese, an Alter ihrem Lehrer meist nahe kommenden Männer schloß sich ein jüngeres Geschlecht, zu dem außer den Söhnen des Kaisers namentlich Pippin (Julius) und dem frommen Ludwig u. a. Einhard (Beseleel), der Künstler und Geschichtschreiber, Adalbert (Magus), später Abt von Ferrieres, und Rabanus (Maurus), der nachmals so berühmte Abt von Fulda und Mainzer Erzbischof, gehörte, letztere allerdings nicht mehr am Hofe selbst, sondern erst in Tours Alkuin’s Jünger. Ich übergehe den Oberküchenmeister Menalkas, den Kämmerer Thyrsis und so manche andere, die diesem gelehrten Kreise mit oder wider Willen sich einfügten und bemerke nur noch, daß A. auch manche seiner englischen Freunde mit ähnlichen Uebernamen zu belegen pflegte, so ist ihm König Ossa’s Tochter Edilburga Eugenia, Bischof Higbald von Lindisfarne Speratus, Erzbischof Eanbald II. von York Symeon etc. Neben der mündlichen Unterweisung, [346] für welche die Gesprächsform beliebt gewesen zu sein scheint, wurde auch die schriftliche gepflegt: selbst von den beschwerlichen sächsischen Feldzügen aus erbittet sich Karl Aufschlüsse über den Mondlauf und gern nimmt er Bücher als Geschenke entgegen."

--Methodios 17:05, 24. Apr. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Kommentar zur ADB

Alkuin 781/782 bis 790 und 793/794 bis 796 - danach von 796 bis 804 in St. Martin in Tours


[Bearbeiten] Petrus von Pisa

Peter von Pisa (lateinisch: Petrus Pisanus; italienisch: Pietro da Pisa; 744 – 799 n. Chr.), auch bekannt als Petrus Grammaticus, war ein italienischer Grammatiker, Diakon und Dichter im frühen Mittelalter.

Im Jahr 776, nach der Eroberung des Langobardenreichs durch Karl den Großen, wurde Petrus zusammen mit Paul dem Diakon und Alkuin an den karolingischen Hof gerufen.

Peter hatte ursprünglich in Pavia in Italien unterrichtet. Peter von Pisa wurde gebeten, der wichtigste Lateinlehrer Karls des Großen zu werden. Die Gedichte des Petrus bieten einen persönlichen Einblick in die Funktionsweise des innersten Heiligtums rund um Karl den Großen. Peters Grammatiktexte geben Einblick in den Wandel, den der Lateinunterricht in dieser Zeit durchlief.

Mit der Ausbreitung des Christentums in Europa breitete sich auch die lateinische Sprache aus.

Muttersprachler keltischer oder germanischer Sprachen kamen schnell mit Latein in Kontakt: der Sprache der Kirche und der internationalen Kommunikation.

In Westeuropa waren die Bibel und ihre Kommentare von 400 bis zum Spätmittelalter nur in lateinischer Sprache verfügbar.

Obwohl einige Regionen Westeuropas das Latein Jahrhunderte zuvor von den Römern eingeführt wurden, entwickelten sich diese gesprochenen Sprachen anders als das Latein der geschriebenen Bibel.

Um die Bibel und ihre Kommentare sowie die Werke von Persönlichkeiten wie dem heiligen Augustinus richtig zu verstehen, waren Kenntnisse des geschriebenen Lateins ein Muss.

Östlich des Rheins sprachen die Menschen einen Vorläufer der heutigen deutschen Sprache , denn so weit reichte das Römische Reich nicht.

Latein zu lernen war eine Herausforderung für Menschen, die oft nicht in ihrer eigenen Muttersprache lesen und schreiben konnten. Ein weiteres Problem war die Unzulänglichkeit des (veralteten) Lehrmaterials, das den Ausbildern und Missionaren zur Verfügung stand.

Die Materialien waren oft für fortgeschrittenere lateinische Muttersprachler oder möglicherweise römische Studenten konzipiert. Ein Beispiel hierfür könnte die Ars Maior von Donatus sein. Jüngere Geistliche beispielsweise in Franken oder Germanien könnten das Studium der lateinischen Sprache als eine bessere Möglichkeit sehen, die Bibel, ihre Kommentare und Gebete zu verstehen.

Die Lehrhandbücher der Spätkaiserzeit sind in drei Kategorien unterteilt:

  1. Schulgrammatik war ein systemisches Werk, das Schüler mit grundlegenden Konzepten der Sprache wie Wortarten vertraut machte.[1]
  2. Kommentar: eine Art von Arbeit, deren Schwerpunkt ursprünglich geschriebene Texte waren. Donatus' Bemühungen weiteten dieses Genre auf das Studium der Grammatik aus.[2]
  3. Regulae-Werke zeigten Vielfalt in der Struktur, wobei der Schwerpunkt auf der Form und dem richtigen lateinischen Tonfall lag.[3]

Ein gemeinsames Thema dieser Werke ist, dass sie nicht für den Unterricht unerfahrener Lateinlerner geschrieben wurden. Im 6. Jahrhundert entstanden drei neue Arten von Lehrhandbüchern, die den Lateinunterricht zur Zeit der Karolinger prägten:

  1. Kommentare. Diese Handbücher waren für fortgeschrittene Studierende gedacht, mit dem Ziel, grammatikalische Texte als literarische Kommentare zu verstehen.[4]
  2. Deklinationen Nominum. Im Allgemeinen bestand das Ziel dieser Texte darin, den Antworttext durch Auswahl aus einer Vokabularbank zu konstruieren.[5]
  3. Insulare Elementargrammatiken.[6]

Die christliche Kultur wurde nicht von den Karolingern eingeführt. Diese Bewegung war im westgotischen Spanien und im angelsächsischen England bereits zur Zeit der Bekehrung im 7. Jahrhundert erkennbar.

Die Annexion des Langobardenreichs (774) ist möglicherweise auch mit der Ermutigung Karls des Großen verbunden, die spätrömische Tradition anzunehmen. Klassische Studien wurden von ihm gefördert. Die Bildung wurde wiederbelebt und die Latinität begann aufzusteigen.

Daher wird die Präsenz standardisierter lateinischer Schriftkenntnisse in Frankreich gestärkt.

Um das Jahr 800 lud Karl der Große (768-814) viele große Dichter, Grammatiker und andere Intellektuelle an seinen Hof ein, um sein Interesse an den freien Künsten zu fördern.

Sein Einfluss und die Fähigkeit, Gelehrte für sich zu gewinnen, führten zu einem Zustrom. Die karolingische Renaissance weckte das Interesse an klassischen Studien und führte zu einer Revolution im Grammatik- und Rhetorikunterricht. Klassische und spätantike Literatur wurde in zunehmendem Maße kopiert, und Karl der Große suchte nach seltenen klassischen Werken.

An der Seite des Kaisers schlossen sich unter anderem Paulus der Diakon, Theodulf, Alkuin, Waldo von Reichenau und Peter von Pisa an.

Petrus war früher am Hofe des Desiderius. Allerdings blieben die berühmten Namen nicht lange am Hofe Karls des Großen und ihre relativ kurze Zusammengehörigkeit war das Ergebnis einer gemeinsamen Gelehrtenkultur. Paulinus und Paul der Diakon waren die ersten, die spätestens 790 das Land verließen.[10]

Nach Angaben des Kaiserbiographen Einhard war Peter von Pisa der lateinische Grammatiklehrer Karls des Großen. Peters Grammatiken beziehen sich weitgehend auf den Insular-Elementary-Stil, beziehen aber gleichzeitig deutliche karolingische Aspekte ein. Eine Methode, die Historikern als eindeutig das Produkt von Petrus bekannt werden sollte, besteht darin, eine Reihe von Fragen über die Natur eines bestimmten Wortes zu stellen. Diese Art von Methode blieb jahrhundertelang für Bildungszwecke im Einsatz:

Was ist es?

Zu welcher Wortklasse gehört es?[11]

Priscian ist auch dafür bekannt, Aussagen wie diese in seine Handbücher aufzunehmen. Das früheste datierbare Exemplar findet sich jedoch in der Grammatik von Peter von Pisa. Einige Wörter fördern eine sehr direkte „Diskussion“, während andere flexiblere Antworten auf die Aussagen bieten. Peter ist auch einzigartig in seiner Anwendung der Logik auf elementare Grammatiken.

Bis zum Ende des 8. Jahrhunderts war die Reisegruppe Karls des Großen zahlenmäßig gewachsen und zunehmend unbeweglich geworden. Poesie und poetische Briefe sorgten bei längeren Unterbrechungen für Unterhaltung und boten eine Möglichkeit zum Wettbewerb zwischen Intellektuellen. Darüber hinaus erfreute sich die lateinische Poesie im 9. Jahrhundert großer Beliebtheit. Fast alle, die sich an den Hof Karls des Großen locken ließen, waren in gewisser Weise Dichter. In diesem Umfeld wurden sie von ihrer neuen „Elite“-Gruppe motiviert und versuchten, sich gegenseitig mit Wortspielen und hintersinnigen Humor zu überwinden. Aus den erhaltenen Aufzeichnungen geht hervor, dass einige Rivalitäten als dramatisierte Poesie erhalten blieben. Petrus war der Gefolgsmann des Kaisers und verfasste in seinem Namen einige Spottgedichte. Ein einzigartiges Merkmal der Schriften am Hofe Karls des Großen und des Petrus ist die „Cliquenpoesie“. Gedichte dieses Genres würden sich Insiderwitze, geheime Spitznamen und andere Aspekte zunutze machen, die darauf hindeuten, dass der Leser einer bestimmten, eng verbundenen sozialen Gruppe angehört. Petrus schrieb erneut an Paulus den Diakon:

Halte dich davon ab, den guten Bruder mit deinen Zähnen zu nagen,

Der am Hofe des Königs nie als wütend angesehen wird.

Ein weiteres Beispiel dieser Art von Poesie finden sich in den Briefen, die zwischen 782 und 786 zwischen Paulus dem Diakon, Peter von Pisa und Karl dem Großen verschickt wurden. Die drei tauschen Rätsel und hinterlistige Bemerkungen aus, in denen sie sich übereinander lustig machen.

Darüber hinaus verfasste Petrus Briefgedichte an Karl den Großen, in denen er ihn dafür würdigte, dass er Kirchen baute und als „Vater seines Volkes“ auftrat.

Peter kehrte um 790 nach Italien zurück, wo er spätestens 799 starb.

[Bearbeiten] Paulus Diaconus

Paulus Diaconus (auch Paulus Diakonus) oder Paul Warnefried (* zwischen 725 und 730 in Cividale; † 13. April oder 21. Juli wohl vor 800 in der Abtei Montecassino)

Möglicherweise stand sein Vater Warnefrit in königlichem Dienst in der aula regia.


Am Langobardenhof (bis 774/776)


Als Sohn des Warnefrit genoss Paulus am Hof des langobardischen Königs Ratchis zu Pavia (2,28) eine ausgezeichnete Ausbildung, unter anderem bei dem Grammatiker Flavianus. Auch in den Rechtswissenschaften erhielt er Unterricht, wandte sich bald aber dem theologischen Studium zu. Außerdem lernte er wohl Griechisch und Hebräisch. Ob er sich noch unter Ratchis Nachfolgern am königlichen Hof aufhielt, ist unbekannt. Vor allem ist unklar, wann er in das Kloster Montecassino eintrat, wo er sehr produktiv tätig war (jedenfalls vor 774). Wohl in Pavia wurde er Diakon, eine Bezeichnung, mit der er seither angesprochen wurde.

Nachdem 774 das Langobardenreich endgültig von den Franken erobert worden war, hielt sich Paulus keineswegs in Benevent auf, sondern wohl in Montecassino. Möglicherweise hatte Paulus bis zum Sieg Karls über Desiderius am langobardischen Hof gegen die fränkische Eroberung gestritten und einen Anteil am langobardischen Aufstand im Friaul gehabt. Er klagt bei Karl im Jahr 781 über die fortdauernde Gefangenschaft seines Bruders, die Armut seiner Schwägerin und ihrer vier Kinder, über das Elend seiner Schwester. So galt seine Bitte an Karl der Wiedervereinigung der Familie und der Besserung ihrer Lage. Karl schickte Petrus von Pisa nach Italien, um Paulus für den Hof zu gewinnen. Möglicherweise waren sich der König und der Mönch in diesem Jahr in Rom begegnet.

Vielleicht im Jahr 782 – trotz vieler Bemühungen lässt sich der Zeitrahmen nicht genauer eingrenzen – begab sich Paulus Diaconus an den Hof Karls des Großen, um die Freilassung seines Bruders Arichis zu erlangen. Karl gewährte ihm seine Bitte nach langem Zögern frühestens nach dem Januar 783 unter der Bedingung, dass Paulus selbst am karolingischen Hof bleiben und dort seine Lehrtätigkeit fortsetzen sollte. Im Sommer 784 reiste Paulus in den Norden Frankreichs, etwa in die Normandie. Wahrscheinlich verließ Paulus den Hof bereits wieder im Jahr 785. Schon im Vorjahr hatte er zum ersten Mal über seine angegriffene Gesundheit geklagt, so dass er es vorzog, dem Winterlager des Hofes in Niedersachsen fernzubleiben. Nach Montecassino ging er vor allem deshalb, weil sich dort eine geeignete Bibliothek und Arbeitsmöglichkeiten boten, vor allem aber Muße, um weitere Aufträge zu erfüllen, bei Hof hingegen fühlte er sich wie in einem Sturm.

[Bearbeiten] Dungal von Bobbio

Irischer Mönch, Lehrer, Astronom und Dichter, der um 820 blühte. Er wird 811 als irischer Priester und Gelehrter im Kloster St-Denis in der Nähe von Paris erwähnt. In diesem Jahr schrieb er einen Brief an Karl den Großen , in dem er die Sonnenfinsternis erklärte, die angeblich im Jahr 810 stattgefunden hatte. In einem von Alcuins Briefen (MG, Epp., IV, 437) wird er als Bischof erwähnt. Im Jahr 823 wird er in einem „Kapitular“ von Lothar erwähnt und im Jahr 825 in einem kaiserlichen Erlass , mit dem er zum „Meister“ der Schule in Pavia ernannt wurde. Dies ist die letzte Erwähnung von Dungal in den öffentlichen Aufzeichnungen des Reiches. Im Jahr 827 oder 828 trat er gegen Claudius, den Bischof von Turin, in einem Werk auf, in dem er die Verehrung von Bildern verteidigte. Aus der Tatsache, dass er seine Bücher der Bibliothek von St. Columbanus in Bobbio vermachte, lässt sich schließen, dass er seine letzten Tage im irischen Kloster an der Trebbia verbrachte. Das Datum seines Todes ist unbekannt. Seine Bücher, zumindest viele davon, wurden von Kardinal Federigo Borromeo in die Ambrosianische Bibliothek in Mailand überführt, wo sie sich heute befinden.

Einige Historiker bezweifeln , dass der Dungal von St-Denis und der Widersacher des Claudius eine Person sind. Die vorherrschende Meinung ist jedoch, dass es sich um ein und dasselbe handelt. In seinem Brief an Karl den Großen bringt Dungal in die Frage der Finsternisse ein Wissen über die Astronomie ein , das weit über die aktuellen Vorstellungen der Zeit hinausgeht. Seine „Antwort“ an Claudius ist angereichert mit zahlreichen Zitaten aus den griechischen und lateinischen Kirchenvätern sowie aus den liturgischen Hymnen der Kirche. Dümmler, Herausgeber der „Poetæ Ævi Carolini“, geht davon aus , dass die Gedichte, die in den meisten Manuskripten Exul Hibernicus zugeschrieben werden, von Dungal geschrieben wurden, der sich wie viele seiner Mitexilanten aus Irland als peregrinus, exul, pauper et peregrinus bezeichnet . Nur drei von ihnen tragen den Namen Dungal. Sie sind aus vielerlei Hinsicht interessant, insbesondere aus der Sicht des Historikers, der in den Aufzeichnungen der Herrschaft Karls des Großen nach allzu spärlichen Hinweisen auf die persönlichen Gefühle und die Geisteshaltung der irischen Gelehrten sucht, die in Scharen auf den europäischen Kontinent strömten neuntes Jahrhundert. Dennoch erlauben sie uns nicht zu bestimmen, wann und wo Dungal geboren wurde, obwohl aus der Tatsache, dass zu seinen Büchern, die er der Bibliothek von Bobbio schenkte, das „Antiphonar von Bangor“ gehört, geschlossen werden kann, dass er die Ohren seines Schülers erschöpft hat Leben in Irland an der berühmten Bangor -Schule. Mabillon veröffentlichte ein Gedicht aus dem 9. Jahrhundert, aus dem hervorgeht, dass Dungal bei seinen Zeitgenossen den Ruf einer überdurchschnittlichen Gelehrsamkeit genoss.

--Methodios 18:18, 24. Apr. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Dicuil

Die genauen Daten von Dicuils Geburt und Tod sind unbekannt. Über sein Leben ist nichts bekannt, außer dass er wahrscheinlich einem der zahlreichen irischen Klöster des Frankenreichs angehörte und durch persönliche Beobachtung Inseln in der Nähe von England und Schottland kennenlernte . Von 814 bis 816 unterrichtete Dicuil in einer der Schulen Ludwigs des Frommen , wo er ein astronomisches Werk und 825 ein geographisches Werk verfasste.

--Methodios 18:25, 24. Apr. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Weitere Gelehrte um Karl den Großen

[Bearbeiten] Waldo von Reichenau

Waldo von Reichenau, auch Walto (* um 740; † 29./30. März 814 oder 815 in Saint-Denis bei Paris) war Abt von St. Gallen und Reichenau sowie Administrator der Bistümer Pavia und Basel. Als Erzieher und Berater König Pippins kam Waldo nach Pavia, wo er 791 bis 801 als Administrator des Bistums wirkte. Die gleiche Funktion war ihm auch von unbestimmter Zeit bis 802 oder 805 im Bistum Basel übertragen. 806 wurde er zum Reichsabt und Hausbischof der Abtei Saint-Denis bei Paris ernannt und starb dort am 29. oder 30. März 814.

um 740, 29./30.3.813/814 Kloster Saint-Denis bei Paris. Waldo stammte vermutlich aus moselfränkischem Adel aus dem näheren Umkreis der Karolinger und war mit Erzbischof Hetti von Trier, dem Mönch Wetti von Reichenau und Abt Grimald von St. Gallen verwandt. Als Diakon und Urkundenschreiber ist Waldo erstmals um 773 im Kloster St. Gallen bezeugt. Zwischen 773 und 782 sind 19 Urkunden überliefert, die seine Reisetätigkeit und seinen Einfluss auf die klösterliche Kanzlei sowie das Skriptorium bezeugen. Durch freie Wahl der Mönche wurde er 782 Abt von St. Gallen, wechselte aber wegen des Streits mit Bischof Egino von Konstanz um die Unabhängigkeit des Klosters bereits 784 als einfacher Mönch ins Kloster Reichenau. Dort wurde Waldo 786 erneut Abt, wirkte aber auch als Erzieher und erster Ratgeber des jungen König Pippin von Italien und 791-801 als Verweser des Bistums Pavia sowie spätestens ab 800 auch des Bistums Basel (bis 802). Von seiner engen Verbundenheit mit dem Kloster St. Gallen zeugt der 800 geschlossene Verbrüderungsvertrag. 806 vertraute ihm Karl der Grosse die Leitung der Reichsabtei Saint-Denis an.

Waldo gehörte zu einem fränkischen Adelsgeschlecht aus der Wetterau. Sein Vater war Richbold Graf von Breisgau und sein älterer Bruder war Rupert Freiherr von Aargau.

Er trat 784 unter Abt Peter, dem Bruder von Hildegard, der zweiten Frau Karls des Großen, in die Abtei Reichenau ein.[12]

Nach Peters Tod im Jahr 786 trat Waldo seine Nachfolge als Abt an, eine Position, die er bis 806 innehatte. Unter Waldo wuchsen die Bibliothek und das Skriptorium der Abtei Reichenau „zu den besten im fränkischen Königreich heran“.[13]

Waldo war maßgeblich am Aufbau eines brüderlichen Netzwerks zwischen den verschiedenen Klosterschulen beteiligt. Er schickte den Mönch Odilleoz, Bruder von Haito, dem Leiter der Klosterschule in Reichenau, nach Tours, um bei Alcuin zu studieren. Nach seiner Rückkehr brachte Odilleoz Manuskripte und andere wertvolle Gegenstände aus Alcuin mit.[14]

Karl der Große übertrug ihm 791 die Leitung des Bistums Pavia und Basel.

Laut Johannes Fried diente Waldo als einer der Berater des jungen Pippin von Italien.[15]

Im Jahr 806 machte Karl der Große Waldo zum Abt von Saint-Denis in Paris[16], wo er 814 starb.

Walafrid Strabos Liber de visionibus Wettini beschreibt, wie Waldo im Fegefeuer Buße für rücksichtslose Taten gegenüber dem Mönch Wetti von Reichenau leistete , einem Lehrer in Reichenau, als er Abt war.[17]


--Methodios 19:22, 24. Apr. 2024 (CEST)


[Bearbeiten] Theodulf von Orléans

Theodulf von Orléans (lat. Theodulfus Aurelianensis, * um 750(/60); † 821 in Le Mans oder Angers) war ein westgotischer Gelehrter und Dichter, Berater Karls des Großen, Bischof von Orléans und Abt von Fleury.

Theodulf avancierte am Hof Karls des Großen und wurde von ihm vor Juli 798 zum Abt von Fleury und zum Bischof von Orléans ernannt. 798 war er gemeinsam mit Leidrad von Lyon als missus dominicus, d. h. richterlicher Stellvertreter des Königs, in Südfrankreich, visitierte dort Septimanien und amtierte vorwiegend in Narbonne. Die Reise schildert er in seinem Carmen contra judices, das die Verhältnisse im südlichen Frankenreich kritisiert und in seinen Ermahnungen an die Richter und Führer der Region eine Art Fürstenspiegel darstellt. Ebenfalls 798 schlug Alkuin Karl vor, Theodulf an der Prüfung der Schriften des Bischofs Felix von Urgell gegen den Adoptianismus zu beteiligen, eine Schrift Theodulfs ist hierzu jedoch nicht erhalten. Die lange umstrittene Frage, ob er an der Entstehung der Libri Carolini beteiligt war, in denen Karl eine Stellungnahme gegen die Beschlüsse des 2. Konzils von Nicäa (787) zum Bilderstreit ausarbeiten ließ, dürfte mit der Neuedition von Ann Freeman zu seinen Gunsten entschieden sein. Unabhängig von Alkuin veranstaltete Theodulf um 800 eine eigene Revision des lateinischen Bibeltexts der Vulgata des Hieronymus. Dieser Arbeit, die in sechs Codices erhalten ist, werden von der modernen Forschung beachtliche Qualitäten zuerkannt. Im Unterschied zu Alkuins Text blieb sie jedoch weitgehend folgenlos.

Im Jahr 800 empfing Theodulf Karl in Orléans und begleitete ihn nach Rom, wo er Papst Leo III. gegen seine römischen Ankläger verteidigte und an der Krönung Karls teilnahm. Um 800 und zwischen 800 und 813 ließ er zur Neuordnung seiner Diözese zwei Kapitularien ausarbeiten, von denen das erste großen Einfluss in den mittelalterlichen Kapitularien und Kanones erlangte und auch ins Altenglische übersetzt wurde. Unter den Kirchen, die er in seiner Diözese erbauen ließ, befindet sich die am 3. Januar 805 oder 806 geweihte Kirche von Germigny-des-Prés, heute einer der ältesten erhaltenen Kirchenbauten Frankreichs, errichtet auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes nach dem Vorbild des Aachener Doms. In Germigny-des-Prés kann man noch heute die im Jahr 1820 wiederentdeckten und seither restaurierten Mosaike byzantinischen Stils betrachten, die auf ein von Theodulf beauftragtes Bildprogramm zurückgehen dürften.


Theodulf verfasste für Karl ein Gutachten De processione spiritus sanctu zum Streit über das „filioque“, der auf der Aachener Synode von 809 beraten wurde (wobei Kaiser Karl dann aber dem Gegengutachten des Arn von Salzburg den Vorzug gab), desgleichen um 812 ein Gutachten De ordine baptismi. Als Karl 814 starb, war Theodulf unter den Zeugen seines Testaments. Auch zu Karls Sohn und Nachfolger Ludwig dem Frommen stand er zunächst in guter Beziehung. Als Papst Stephan IV. zur Krönung Ludwigs 816 nach Reims kam, gehörte Theodulf zu den geistlichen Würdenträgern, die dem Papst entgegengeschickt wurden. Kurz darauf fiel er jedoch in Ungnade. Er wurde 817 der Mitwisserschaft an der Verschwörung von Ludwigs Neffen Bernhard von Italien bezichtigt, 818 auf einer Synode in Aachen verurteilt und seiner Ämter enthoben und verbrachte die letzten drei Jahre seines Lebens in Haft und Exil.

Auf dem Land waren die Priester nach einer Verordnung Theodulfs von Orléans verpflichtet, Schulen zu halten, in denen sie Lese- und Schreibunterricht anboten. Solch eine Schule ist um 820 im unterrätischen Gerichtsort Rankweil durch die Nennung eines Lehrers (magister) Andreas und zweier Schüpler Valerius und Vigilius bezeugt.[1]

Sein liturgisch bedeutsamer Hymnus Gloria, laus et honor, der am Palmsonntag gesungen wird, soll nach einer von Jacobus de Voragine in die Legenda aurea übernommenen Legende während der Haft in Angers entstanden und von Theodulf am Fenster seiner Zelle so ergreifend gesungen worden sein, dass Ludwig, der in der Palmsonntagprozession von 821 unter dem Fenster vorüberkam, ihn aus der Haft begnadigte und wieder in sein Bischofsamt einsetzte.


Theodulf ist westgotischen Ursprung. Er wurde wahrscheinlich im Nordosten Spaniens (Katalonien) geboren. Seine Familie ließ sich um 778 in der Region Languedoc namens Septimania nieder. Der junge Mann widmete sich dem Studium.

Er war sehr kultiviert und wurde Lehrer in Italien ?, wo er von Karl dem Großen entdeckt wurde ?, König der Franken und Langobarden.

Er wurde an seinem Hof ​​neben anderen Gelehrten wie dem Angelsachsen Alcuin oder dem Langobarden Paul Deacon begrüßt. Er gehörte auch zu der Gruppe von Gelehrten, die Teil der Stiftung Karls des Großen waren, einer Gruppe, der die Romantiker fälschlicherweise den Namen Palatinische Akademie gaben; Aber der angebliche Spitzname „Pindar“, den er dort erhalten hätte, ist eine Erfindung von Friedrich Lorentz (1829), die bereits 1881 von Ernst Dümmler angeprangert wurde, aber selbst in den neuesten Studien unermüdlich und routinemäßig reproduziert wurde.

Seine Karriere im fränkischen Königreich Karls des Großen

Die wichtigste Staatsmission, die wir von ihm kennen, ist die des Missus Dominicus.

Karl der Große ernannte ihn zum Bischof von Orléans, ein Amt, das er bereits 798 innehatte (ohne das genaue Jahr seiner Ernennung zu kennen) und das er bis 818 5 innehatte.

Gleichzeitig war er 19,5 Jahre lang Abt von Fleury , einer Abtei, die zwischen August 798 und Mai 818 zu Saint-Benoît-sur-Loire wurde.

Er nahm 800 an der Kaiserkrönung Karls des Großen teil, erhielt das Pallium vom Papst und trat 804 die Nachfolge Alkuins als theologischer Berater des Kaisers an.

[Bearbeiten] Weblinks

https://www.newadvent.org/cathen/07115a.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Serbisch-Orthodoxen_Patriarchen

https://de.wikipedia.org/wiki/Altserbische_Herrscherbiographien#H%C3%B6hepunkt

https://de.wikipedia.org/wiki/Wahren#Geschichte

http://www.regesta-imperii.de/regesten/suche/result/nr/0817-07-00-1-0-1-1-0-2947-1338c.html?tx_hisodat_sources%5BsearchMode%5D=10&tx_hisodat_sources%5B%40widget_0%5D%5BcurrentPage%5D=1&tx_hisodat_sources%5Baction%5D=show&tx_hisodat_sources%5Bcontroller%5D=Sources&cHash=adce7a98336cc89cb2ed1aaba899eb96#rinav

etc. zu 817

vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ordinatio_imperii

https://de.wikipedia.org/wiki/Stellinga

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Law, Vivien. Carolingian Culture: Emulation and Innovation, Cambridge University Press, 1994, 89.
  2. Law, Vivien. Carolingian Culture: Emulation and Innovation, Cambridge University Press, 1994, 89.
  3. Law, Vivien. Carolingian Culture: Emulation and Innovation, Cambridge University Press, 1994, 89.
  4. Law, Vivien. Carolingian Culture: Emulation and Innovation, Cambridge University Press, 1994, 90.
  5. Law, Vivien. Carolingian Culture: Emulation and Innovation, Cambridge University Press, 1994, 90.
  6. Law, Vivien. Carolingian Culture: Emulation and Innovation, Cambridge University Press, 1994, 91.
  7. Brown, Giles. Carolingian Culture: Emulation and Innovation, Cambridge University Press, 1994, 34.
  8. Brown, Giles. Carolingian Culture: Emulation and Innovation, Cambridge University Press, 1994, 44.
  9. Trompf, G. W. The Concept of the Carolingian Renaissance, Journal of the History of Ideas, Vol. 34, No. 1 (Jan. - Mar., 1973), 3-26.
  10. Godman, Peter. Poetry of the Carolingian Renaissance, Introduction, 7.
  11. Brown, Giles. Carolingian Culture: Emulation and Innovation, Cambridge University Press, 1994, 94.
  12. Lapidge, Michael. Hilduin von Saint-Denis: Die Passio S. Dionysii in Prosa und Vers , Brill, 2017, S. 9 ISBN 9789004343627.
  13. Lapidge, Michael. Hilduin von Saint-Denis: Die Passio S. Dionysii in Prosa und Vers , Brill, 2017, S. 10, ISBN 9789004343627.
  14. Hildebrandt, MM, The External School in Carolingian Society, Brill, 1992, p. 112 ISBN 9789004094499.
  15. Fried, Johannes. Karl der Große , Harvard University Press, 2016, S. 138 ISBN 9780674973411.
  16. Schäfer, Francis. „Haito.“ Die Katholische Enzyklopädie Bd. 7. New York: Robert Appleton Company, 1910.
  17. Fried, Johannes. Karl der Große , Harvard University Press, 2016, S. 138 ISBN 9780674973411.
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