Römisch-katholische Kirche
Die Römisch-katholische Kirche ist derzeit durch das Dekanat Dresden des Bistums Dresden-Meißen in Dresden präsent. Nach der städtischen Statistik gab es 2022 24.759[1] Kirchenglieder in Dresden bei 563.311 Einwohnern, was etwa 4,4 % der Bevölkerung entsprach. Durch die rekordverdächtigen Austritte im Jahr 2023[2] ist der Anteil römischer Katholiken in Dresden aktuell (April 2024) auf unter 4,2 % gesunken und sinkt weiterhin rapide ab.[3]
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[Bearbeiten] Bischofssitz Dresden
Ab dem 25. März 1980 ist Dresden Bischofssitz des Bistums Meißen, dessen Name am 15. November 1979 in "Bistum Dresden-Meißen" geändert wurde.
Der Bischofssitz befindet sich im seit dem April 1999 fertig rekonstruierten Kanzleihaus.
Aktuell (April 2024) ist seit dem 27. August 2016 Heinrich Timmerevers der 50. Bischof des Bistums.
[Bearbeiten] Gemeinden in Dresden
[Bearbeiten] Pfarreien
Von den bis 2019 noch zwölf römisch-katholischen Pfarreien des Dekanats Dresden existieren aktuell (2024) nur noch sechs, vier davon in Dresden (2002 wurde das Dekanat Pirna aufgelöst und mit Dresden vereinigt).
Bis 2004 gab es noch dreizehn Pfarreien in Dresden, 2017 nur noch elf und 2019 nur noch neun.
Die vier derzeitigen Pfarreien sind (Stand April 2024):
- die "Dompfarrei Ss. Trinitatis Dresden"[4]
- die "Pfarrei Selige Märtyrer vom Münchner Platz Dresden"[5] mit der St.-Petrus-Kirche in Strehlen, der St.-Paulus-Kirche (Plauen), der St.-Antonius-Kirche (Löbtau) und der St.-Marien-Kirche (Cotta)
- die "Pfarrei St. Elisabeth Dresden"[6] mit der Herz-Jesu-Kirche (Johannstadt), der Kapelle Mariä Himmelfahrt (Striesen), der Kirche Heilige Familie (Kleinzschachwitz), der Krankenhauskapelle und der Schwesternkapelle im St. Joseph-Stift sowie dem Ökumenischen Seelsorgezentrum im Universitätsklinikum
- die "Pfarrei St. Martin Dresden"[7] mit der St.-Martin-Kirche (= der katholische Teil der Garnisonkirche) in der Albertstadt, der St.-Josefs-Kirche in Pieschen, der St. Hubertus-Kirche (Weißer Hirsch), der Kapelle Zum heiligen Kreuz (Klotzsche), der Schlosskapelle in Pillnitz (Gemeinde St. Petrus Canisius), der Kapelle in Radeburg (Gemeinde Kreuzerhöhung) und der Schlosskapelle Moritzburg (Gemeinde St. Trinitatis)
[Bearbeiten] Katholische Studierendengemeinde
In der Universitäts- und Hochschulstadt Dresden existiert auch eine Katholische Studierendengemeinde (KSG), die nach dem heiligen Thomas von Aquin benannt wurde. Sie hat ihren Sitz in einer Wohnung an der Eisenstuckstraße 27. Ihre Stammkirche ist die St.-Paulus-Kirche an der Bernhardstraße 42. Beide Örtlichkeiten liegen in der Südvorstadt, wo sich auch der Campus der Technischen Universität Dresden befindet.
[Bearbeiten] Profanierte Kapellen
In Dresden wurde, wie auch in vielen anderen katholischen Bistümern in Deutschland, in den letzten Jahren aus Kostengründen der Immobilienbestand reduziert. Unter anderem wurden folgende Gotteshäuser profaniert:
- Kapelle im Bennostift: am 30. September 1999 aufgehoben
- Kapelle im Albertstift: am 30. September 1999 aufgehoben
- Dresden, St. Joseph-Stift, Herz-Jesu-Kapelle: am 13. Dezember 1999 aufgehoben
- Hauskapelle Bischof-Wienken-Haus: am 25. August 2016 aufgehoben
- Kapelle St. Kamillus: am 30. November 2017 aufgehoben
[Bearbeiten] St. Benno-Gymnasium
Die römisch-katholische Kirche betreibt in Dresden das St. Benno-Gymnasium mit 800 Schülern. Es ist aus einer römisch-katholischen Lateinschule von 1709 hervorgegangen, war sowohl in der Zeit des Nationalsozialismus als auch des Sozialismus geschlossen und mußte deswegen von einer Initiative Ehemaliger 1991 wiedereröffnet werden.
[Bearbeiten] Dresdner Kapellknaben
Zur Gestaltung der sonn- und feiertäglichen Gottesdienste in der römisch-katholischen Hofkirche (1708 Hofkapelle im Klengelschen Opernhaus am Taschenberg) wurden 1708 die Dresdner Kapellknaben gegründet, die sich auch auf Konzertreisen ins In- und Ausland begeben.
[Bearbeiten] Krankenhaus St. Joseph-Stift
Die römisch-katholische Kirche ist die Betreiberin des Krankenhauses "St. Joseph-Stift", 1747 durch Kurfürstin Maria Josepha in der Brückenstraße (ab 1830 Friedrichstraße) in der Friedrichstadt (am 1. April 1835 nach Dresden eingemeindet) gestiftet und 1895 an den heutigen Standort in der Johannstadt verlegt.
[Bearbeiten] Nazarethschwestern in Goppeln bei Dresden
In Goppeln (einem Ortsteil von Bannewitz) sind die Nazarethschwestern aktiv, die seit der Gründung im Jahr 1923 einer franziskanischen Ordensregel folgen. Goppeln ist Endstation der DVB-Linie 68. Derzeit (2024) bestehen ihre Aufgabenfelder aus drei Teilbereichen:
- die Leitung einer altengerechten Seniorenwohnanlage mit 22 Wohnungen insbesondere für Ordensangehörige
- die ehrenamtliche Krankenhausseelsorge in Kreischa und
- ein Gebetsapostolat.[8]
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] 1539: Dresden wird evangelisch
- 17. April: Herzog Heinrich der Fromme zieht in Dresden ein
- 21. April Heinrich empfängt die Huldigung des Rates und der Bürgerschaft zu Dresden
- 23. April: erste evangelische Predigt in Dresden
- 27. Juni: Johannes Cellarius (1496-1542) wird erster evangelischer Pfarrer und Superintendent von Dresden
- 6. Juli: die Kreuzkirche wird zur evangelischen Hauptkirche eingeweiht[9], die erste evangelische Messe deutsch gehalten und das Abendmahl in beiderlei Gestalt ausgeteilt, die Gottesdienste in der Frauenkirche werden eingestellt
- 15. Juli: Kirchenvisitation in Dresden, danach in der ganzen Mark Meißen
- 5. August: das Terminierhaus der Dominikaner wird an den Rat verkauft [10]
- 20. Dezember: die Mönche von Altdresden erhalten die Weisung, die Ordenskleidung abzulegen und sich gemeiner Kleidung zu bedienen
- 21. Dezember: die Mönche des Barfüßerklosters werden ebenfalls aufgefordert, die "Kappen" auszuziehen und sich des Bettelns zu enthalten
Zur Geschichte der römisch-katholischen Kirche in Dresden nach 1539 siehe:
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Kirchen und Religionsgemeinschaften. Statistische Webseite der Stadt Dresden (abgerufen am 7. April 2024),
- ↑ "In der Landeshauptstadt Dresden wurden bis Ende November 2.724 Austritte beurkundet, das waren 188 mehr als 2022 insgesamt." ... " 'Die hohe Zahl an Kirchenaustritten tut weh', sagt Michael Baudisch, Sprecher des Bistums Dresden-Meissen. 'Aus Rückmeldungen hören wir, dass das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Kirche beschädigt ist.' So werde die Aufarbeitung beim Thema Missbrauch oft als zu zögerlich angesehen oder Gläubige seien enttäuscht über strukturelle Veränderungen in ihrer Pfarrgemeinde wie Kirchen- oder Gebäudeschließungen oder Personalabbau. Laut Baudisch machen sich viele den Schritt nicht leicht, 'bei manchen geht ein langer Prozess der Entfremdung voraus' ". In: "Auch 2023 Kirchenaustritte in Sachsen: Trend geht weiter nach oben". Sächsische Zeitung vom 29. Dezember 2023 (abgerufen am 13. April 2024). Vgl. "Kirche: Auch 2023 Kirchenaustritte in Sachsen: Trend geht nach oben" In: Zeit online News. Quelle: dpa Sachsen - Die Zahl 2.724 bezieht sich auf beide Konfessionen. Bei 883 römisch-katholischen Kirchenaustritten in 2022 sind nun rund 1000 Kirchenaustritte bei der römisch-katholischen Kirche für das Jahr 2023 in Dresden zu erwarten, wobei der Austrittstrend ungebrochen auch 2024 anhält - infolge des Schrumpfens der Zahl der römisch-katholischen Kirchenglieder ist allerdings ein Verharren auf einer so hohen jährlichen Zahl an Austritten auf Dauer nicht möglich.
- ↑ Mit unter 4,2 % der Einwohner - und tendenziell weiter sinkend - sind die seit langem in den Quellen - auch auf der Webseite der Stadt (abgerufen am 13. April 2024) - angegebenen 5 % längst nicht mehr gegeben.
- ↑ Webseite der Dompfarrei (und Kathedrale). (abgerufen am 7. April 2024).
- ↑ Webseite der "Pfarrei Selige Märtyrer vom Münchner Platz Dresden". (abgerufen am 7. April 2024).
- ↑ Webseite der "Pfarrei St. Elisabeth Dresden". (abgerufen am 7. April 2024).
- ↑ Webseite der Pfarrei St. Martin. (abgerufen am 7. April 2024).
- ↑ Webseite der Nazarethschwestern (abgerufen am 7. April 2024).
- ↑ Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat), Bd. I, S. 57
- ↑ STANISLAW-KEMENAH, Alexandra-Kathrin: Kirche, geistliches Leben und Schulwesen im Spätmittelalter, in: Geschichte der Stadt Dresden, Stuttgart 2005, S. 221